Die Bedeutung wurzelbehandelter
und toter Zähne für den Organismus

Karies ist eine Infektionskrankheit mit verschiedenen den Zahn schädigenden Bakterien, die Speisereste verstoffwechseln, wobei als Stoffwechselprodukt Säure entsteht. Diese Säure säuert den Zahn an und dieser entkalkt. Säure und eingewanderte Bakterien schädigen den Zahnnerv. Die Summation aller Reize und Einflüsse auf den Zahn ist entscheidend dafür, ob es zu irreversiblen Schäden der Pulpa kommt und ob der Zahn mit oder ohne Schmerzbeteiligung abstirbt.
Ist ein Zahnnerv (Pulpa) abgestorben, zerfallen in ihm enthaltenes Nervgewebe, Lymphgewebe sowie kleinste Arterien und Venen. So entstehende Eiweißzerfallsprodukte und aus diesen potentiell immunogene Stoffe wie Mercaptane, Thioäther u.a., die — wie langjährige Forschungsergebnisse feststellten — hoch toxischer Natur sind.
Es sind Schwefel-Wasserstoffverbindungen, die in der Lage sind, wichtige Enzyme zu hemmen. Methyl-Mercaptan ist ein Hauptfaktor, der das wichtige Enzym Alkalin-Phosphatase zerstört. Nach Mitteilung der American Cancer Society soll gerade die Hemmung dieses Enzyms Voraussetzung für die Entstehung bösartiger Tumore sein. Methyl-Mercaptan finden wir in wurzelgefüllten und pulpatoten Zähnen, in paradontalen Taschen und bei chronisch entzündlichen Prozessen im Kiefer.
Die Enzymhemmung wirkt sich auch im Bereich der Mitochondrien aus, diese Kraftwerke unserer Zelle, die ATP herstellen. Ohne ATP würde kein Leben und kein Stoffwechselprozess möglich sein. Eine verminderte ATP-Bereitstellung zeigt sich in allgemeiner Schwäche, chronischer Müdigkeit, Depression.
An die oben benannten Schwefel-Wasserstoff-Verbindungen aus dem Stoffwechsel von Bakterien, die ohne Sauerstoff leben, lagert sich auch gern Quecksilber an. Die Folge ist die Entstehung von Methyl-Quecksilber, was einen extrem giftigen Komplex darstellt.
Wichtig zu erkennen: ist erst einmal ein Enzym blockiert, steht dieses nicht mehr für die Bindung von lebenswichtigen Substraten zur Verfügung.
Die Pulpa gleicht am ehesten einem umgekehrten Baum, wobei die Wurzeln das umfangreiche Kanalsystem des Zahnes beschreiben. Vom Hauptkanal geht ein weit verzweigtes Seitenkanalsystem aus. Viele Seitenkanäle können bei einer Wurzelbehandlung trotz hochbiegsamer Nickel-Titan-Instrumente und Laserlichttherapie nicht vollständig erreicht werden.
Die moderne Endodontie (Wurzelkanalbehandlung), auch wenn perfekt ausgeführt, verhindert nicht die Störfeldwirkung, die von einem pulpatoten Zahn ausgeht, da auch hier — trotz erheblicher Fortschritte in den letzten Jahren — Eiweißzerfallsprodukte, in den Millionen kleinsten und feinsten Seitenkanälen nur minimiert, aber nicht vollständig beseitigt werden können.
Mercaptane, Thioäther u.a. treten an der Wurzelspitze und zirkulär um den Zahn herum aus und führen zu einem drastischen pH-Wert-Abfall. Das begünstigt neben Toxinen auch eine massive Entwicklung weiterer Keime.
Der gesamte Körper reagiert auf eine solche überfordernde Situation, indem er den erkrankten Bereich durch Bildung eines Granuloms abzukapseln versucht. Das damit entstandene Zahnstörfeld zeigt oft weit entfernt im Körper seine Wirkung in Krankheitssymptom. Dieses Symptom wird dann oft isoliert behandelt, ohne die Beziehung zu seiner wirklichen Entstehung herzustellen.

Von einem Störherd ausgehende Störungen können über das Mesenchym (Bindegewebe), entlang des Meridians (Akupunkturmeridian) oder direkt an ein Organ vermittelt werden, welches bereits durch eine Vorbelastung geschwächt ist.
Da Röntgenbilder nur sehr bedingt eine Aussage darüber treffen können, ob von einem Zahn toxische Stoffe und/oder bakterielle Belastungen durch anaerobe Bakterien ausgehen, müssen über ergänzende Testmethoden Diagnosen gestellt werden, ob es sinnvoll ist, Zähne zu erhalten, wenn diese für den Organismus keine Gefahr darstellen, und auch als Entscheidungshilfe, ob ein wurzelbehandelter Zahn überkront oder lieber gezogen werden sollte.
Alle zur Verfügung stehenden Tests und Untersuchungsmethoden werden weder von privaten noch gesetzlichen Krankenkassen getragen und sind daher privat durch Patienten zu bezahlen.
Störherd — Störfeld
Zur Aufrechterhaltung seiner inneren Ordnung besitzt jeder Organismus Regulationssysteme. Schädliche Reize, die langanhaltend eine innere Ordnung belasten, werden als Störfelder oder Störherde bezeichnet.
Störfelderkrankungen sind Erkrankungen, deren Ursache nicht am Ort der Erscheinung / Erkrankung entstehen, sondern häufig in weit davon entfernten unauffälligen und schmerzfreien Bereichen. Von dort aus können sie Erkrankungsgeschehen über Jahre unterhalten.
Das Organ oder der Körperbereich des Erscheinens der Erkrankung stellt nur den Bereich im Körper dar, der die Kompensationsleistung nicht mehr erbringen konnte und häufig in einem chronischen Erkrankungsbild mündet.
Chronische Erkrankungen entstehen langsam, ihre Ursachen sind verdeckt und die Ursachenfindung setzt ein übergeordnetes Verständnis von Störfeldern, Meridiansystemen und embryonalem Entstehen voraus.
Chronische Erkrankungen sind letztendlich Ergebnis eines Summationseffektes von den Körper schädigenden und nicht mehr zu verarbeitenden Einflüssen, die von ihm eben nicht mehr kompensiert werden können.
Erst wenn es dem Therapeuten gelingt, Ursachen, die das Fass zum Überlaufen bringen, schrittweise zu beheben, kann die Wiederherstellung von Gesundheit eintreten.