NICO, FDOK, RANTES

Chronische Zahnstörfelder unter Ganzheitlicher Betrachtung

NICO (Neur­al­gia indu­cing cavi­ta­tio­nal osteone­cro­sis), FDOC (fettig-degenerativen Osteolyse / Osteo­ne­krose im Kiefer­kno­chen), CIBD (chro­nic ischemic bone dise­ase), Fettige Knochen­ne­krose sind Bezeich­nun­gen für eine klini­sche Situa­tion, bei der in den betrof­fe­nen Kiefer­area­len keine regel­ge­rechte Knochen­struk­tur zu finden ist. Diese ist teil­weise oder voll­stän­dig durch Fett­ge­webe ersetzt. Die momen­tane Schul­me­di­zin ist der Meinung, dass diese Situa­tion keinen patho­lo­gi­schen Wert besitze und nicht thera­pie­be­dürf­tig sei.

Die Erfah­run­gen nach einer chir­ur­gi­schen Revi­sion dieser Areale zeigt jedoch, dass viele Menschen eine deut­li­che gesund­heit­li­che Verbes­se­run­gen beschreiben.

Ganz­heit­lich betrach­tet handelt es sich bei der beschrie­be­nen klini­schen Situa­tion um eine chro­ni­sche Entzün­dung des Kiefer­kno­chens. Sie stellt ein chro­ni­sches Zahn­stör­feld dar. Lokal treten keine bemerkenswer¬ten Schmer­zen, Schwel­lun­gen und Entzün­dungs­zei­chen auf, jedoch werden Fern­wir­kun­gen im Körper mit nieder¬schwelligen chro­ni­schen Entzün­dun­gen ausge­löst. Lebens­wich­tige Enzyme im Körper werden blockiert und der Ener­gie­stoff­wech­sel der Zelle gestört. Es werden vermehrt prote­in­ent­zünd­li­che Zyto­kine ins Blut ausgeschüttet.

Ein aussa­ge­kräf­ti­ges Zyto­kin dafür heißt RANTES.

Als mögli­che Ursa­chen stehen dafür wurzel­tote und wurzel­be­han­delte Zähne, verjährte opera­tive Eingriffe, Wund­hei­lungs­stö­run­gen mit einher­ge­hen­den Durch­blu­tungs­stö­run­gen in Kombi­na­tion mit Substrat­man­gel wie Vitamin D3, K2 und Mine­ral­stof­fen unter Verdacht.

In unse­rer Gesell­schaft werden Weis­heits­zähne meist im jugend¬lichen Alter entfernt. Aus entwicklungsphysiolo-gischen Grün­den ist das häufig im Rahmen der Kiefer­or­tho­pä­die auch notwen­dig. In dieser Phase des Wachs­tums leidet der Jugend­li­che in diesem Alter meist unter einem Mine­ral­stoff­man­gel. Das wird oft auch noch verstärkt durch schlechte Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten. Aber auch viele Erwach­se­nen befin­den sich in einem Mine­ral­stoff­man­gel, nur das dem wenig Beach­tung geschenkt wird und bei allge­mein­me­di­zi­ni­schen Unter­su­chun­gen in der Regel nicht mit unter­sucht wird.

Meist werden alle vier Weis­heits­zähne auf einmal entfernt, oft werden Wunden nicht voll­stän­dig gerei­nigt und für die Heilung unter­stüt­zend nach­be­han­delt. Oft wird zudem noch ein Anti­bio­ti­kum gege­ben. Das schwächt das Immun­sys­tem zusätz­lich. Die Folge ist, dass der Knochen­de­fekt nicht voll­stän­dig aushei­len kann. Ein großer Anteil der Weisheitszahn¬operationen ziehen eine FDOC nach sich. Das Zahn­fleisch und der harte Knochen verhei­len, aber darun­ter verbleibt ein Hohl­raum, der mit einem Gemisch aus Fett und abge­stor­be­nen klei­nen Knochen­frag­men­ten oder zähflüs­si­gem Fett gefüllt ist oder ganz leer bleibt. Dabei kann die Entfer­nung der Zähne auch schon viele Jahre zurückliegen.

Eine FDOC kann zuver­läs­sig auf einer 3D-Röntgenaufnahme, dem DVT, MRT und Ultra­schall­mes­sung (CAVITAT / Cavi­TAU) diagnos­ti­ziert werden. Sie kann auf einer OPG Aufnahme – mit viel Erfah­rung – vermu­tet werden. Weitere Diagnos­tik­mög­lich­kei­ten sind die Stabi­dent­un­ter­su­chung und die Erhe­bung dafür aussa­ge­kräf­ti­ger Laborparameter.

Öffnet man das Zahn­fleisch über einer FDOC, so ist der Knochen gelb­lich verfärbt durch Einla­ge­rung von LDL-Cholesterin. Auch schwim­men auf dem Blut im eröff­ne­ten Knochen­hohl­raum Fettbläschen.

Es handelt sich hier um chro­ni­sche, stille Entzün¬dungen, da eine akute zellu­läre Entzün­dungs­re­ak­tion ausbleibt. Die über­mä­ßige Expres­sion gefähr¬licher Entzün­dungs­me­dia­to­ren wie RANTES und ande­rer können durch das eigene Immun­sys­tem nicht herun­ter­re­gu­liert werden.

Eine weitere fatale Eigen­schaft der FDOC zeigt sich im Sinne einer Knochen­ne­krose, da der Gefäß­an­schluss und damit der Anschluss an das körper­ei­gene Heilungs‑, Reparatur- und Immun­sys­tem zum Teil bis auf ein Mini­mum redu­ziert ist. Das zeigt sich unter ande­rem daran, dass die Durch­blu­tung in diesem Bereich stark bis sehr stark redu­ziert ist. Im Blut befin­den sich u.a. die knochen­bil­den­den Zellen, ohne die eine Knochen­neu­bil­dung nicht statt­fin­den kann. Das wiederum kann die Ursa­che für Wund­hei­lungs­stö­run­gen darstel­len. Weiter­hin können Zell­ab­fall­pro­dukte ohne Lymph­ab­fluss nicht abtrans­por­tiert werden.

Eine FDOC kann ohne chir­ur­gi­schen Eingriff kaum beein­flusst werden. Toxine einer FDOC können über Nerven rasch in Ganglien und Berei­che des ZNS gelan­gen und dort Neur­al­gien bis hin zu Ausfäl­len von nerva­len Funk­tio­nen führen. Mit einer FDOC können neur­al­gi­sche Beschwer­den verbun­den sein sowie spezi­ell Symptome und Erkran­kun­gen wie CFS – chroni¬sches Müdig­keits­syn­drom und Burn­out, Herz- / Kreis­lauf­be­schwer­den, Neben­nie­ren­schwä­che, Gewichts¬zunahme, Aller­gien, Haut­er­kran­kun­gen, Darm­be­schwer­den, Auto­im­mun­erkran­kun­gen. Bei Pati­en­ten befin­den sich in den FDOCs oft große Mengen an Borre­lien, Babe­sien und Barto­nel­len. Sie finden dort eine perfekte Umge­bung, um sich zu vermeh­ren und ihre Toxine über Nerven­fa­sern in den Körper zu leiten. Dadurch ist das Risiko für Wund­hei­lungs­stö­run­gen deut­lich erhöht. Im FDOC Gewebe sind auch große Mengen an Schwer­me­tal­len wie Queck­sil­ber enthalten.

Die bei RANTES auftre­ten­den Entzün­dungs­pa­ra­me­ter sind regel­mä­ßig auch im Gewebe von schwe­ren Erkran­kun­gen wie ALS, rheu­ma­to­ider Arthri­ti­ten, MS, Koro­nar­er­kran­kun­gen, Tumo­ren, auch Brust­krebs, zu finden. FDOCs gelten als Haupt­ur­sa­che von Autoimmunerkrankungen.

Fettige dege­ne­ra­ti­ven Osteoly­sen des Kiefer­kno­chens entste­hen auch in ande­ren Zahn­re­gio­nen, nicht nur im Weis­heits­zahn­ge­biet, oft auch hinter dem Weis­heits­zahn­ge­biet – als neuner Gebiet bezeich­net. Mögli­che Ursa­chen sind weiter­hin Wurzel¬reste oder über­stopfte Wurzel­fül­lun­gen, Amal­gam aus Füllun­gen im Kiefer gele­gen, Leer­kie­fer­ab­schnitte als Folge von voraus­ge­gan­ge­nen Extrak­tio­nen. Auch voraus­ge­gan­gene Wund­hei­lungs­stö­run­gen können als Ursa­che in Frage kommen.

Extrak­tion wurzel­ka­nal­be­han­del­ter Zähne

Im Rahmen der genann­ten Proble­ma­ti­ken ist spezi­ell auch bei der Entfer­nung von wurzel­ka­nal­be­han­del­ten Zähnen eine immu­no­lo­gi­sche Vor- und Nach­be­hand­lung erfor­der­lich und drin­gend zu über­den­ken, um den Körper in die Lage zu verset­zen, eine opti­male Wund­hei­lung durch­füh­ren zu können, bei der neuer gesun­der Knochen gebil­det und einer Infek­tion vorge­beugt wird.

Auf Grund der vorhan­de­nen Geset­zes­lage muss die Diagnos­tik und Sanie­rung Ihres Zahn­stör­fel­des (Sanie­rung der Knochen­struk­tur — konser­va­tiv und mit Piezo-Instrumenten oder Entfer­nen der fetti­gen Kiefer­ent­zün­dung im zahn­lo­sen Kiefer­be­reich — beides mit anschlie­ßen­der Nach­be­hand­lung durch Ozon­spü­lung, Laser­be­hand­lung, Neural­the­ra­pie sowie Verab­rei­chung von Globuli) privat in Rech­nung gestellt werden, da die Kosten für Diagnos­tik und Behand­lung weder in der GOZ, GOÄ oder BEMA abge­bil­det sind. Eine Über­nahme der Kosten zur Sanie­rung eines Zahn­stör­fel­des im Sinne einer FDOC besteht daher weder über gesetz­li­che noch priva­ten Kran­ken­kas­sen, Zusatz­ver­si­che­run­gen oder Beihilfestellen.

Toter Zahn mit Wurzel­gra­nu­lom an der Wurzel­spitze
In diesem selte­nen Fall blieb das Entzün­dungs­ge­webe zu großen Teilen am entfern­ten Zahn erhal­ten und verblieb nur in klei­ne­rem Maße im Kiefer­kno­chen. Dennoch musste der Kiefern­kno­chen vom Rest­ge­webe gesäu­bert werden, da selbst kleine Rest­be­stand­teile immu­no­lo­gi­sche Prozesse auslö­sen können.
Nach Extrak­tion des Zahnes wurde dieses Entzün­dungs­ge­webe im Anschluss an die Extrak­tion noch aus dem Kiefer­kno­chen entfernt. Dieses Gewebe ist verant­wort­lich für immu­no­lo­gi­sche Fehl­re­gu­la­tio­nen im Kiefer­kno­chen nach Wund­hei­lung mit Auswir­kun­gen auf den ganzen Körper.
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